6. April 2010
>> Schenefelder Tageblatt <<
„Richard Rogler: In der Politik verblödet man."
SCHENEFELD Eigentlich hat sich Richard Rogler vorgenommen, die Politik an den Nagel zu hängen und sich nicht mehr über die Merkel aufzuregen. Glücklicherweise ist ihm das Vorhaben in seinem neuen Programm „Stimmung" kräftig misslungen. Und so sahen mehr als 100 Gäste im JUKS einen politischen Kabarettisten in Höchstform.
„In der Politik verblödet man: Da sagt die Merkel als promovierte Physikerin, der Aufschwung sei jetzt unten angekommen." Rogler schlägt sich mit der Hand an die Stirn, schüttelt mit gespielter Verzweiflung den Kopf, Die Pointen sitzen beim Grimme-Preisträger.
Allein die jungen Nachwuchspolitiker, die im Internet ihre belanglosen Tagesabläufe „twittern" (Publizieren von Kurznachrichten), hätten Rogler genug Stoff gegeben, um sein gesamtes Abendprogramm zu füllen. Anstatt der jungen Politikergenerationen reihenweise verbale Ohrfeigen zu verpassen, stürzte er sich dann aber doch Über auf beliebte Kabarett-Opfer. Und mit den scharfen Spitzen gegen die Berliner Politikerwelt sprach Rogler der gequälten Wählerseele offenbar aus dem Herzen.
Ungewöhnlich war der Abgang Reglers, der durch die Fernsehsendung „Scheibenwischer" bekannt wurde: Von einer Zugabe wollte er nichts wissen. „Ich habe alles gesagt und eine Zugabe ist im Programm verarbeitet. Bei mit bekommt man gleich das ganze Paket und keine Schummelpackung mit Bonuspunkten", so Rogler. [asa] |