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Donnerstag, 20.November 2003
>> Pinneberger Zeitung<<
Die Rückkehr von Fettes Brot
SCHENEFELD Zur JUKS-Wiedereröffnung geben die HipHop-Stars
ein Konzert - ohne Gage.
Dokter Renz (24, v.l.), Schiffmeister (25) und König
Boris (25) sind „Fettes Brot". Im JUKS
wurden die Hip-Hop-Stars groß. Im Juni kamen
sie zur Grundsteinlegung - und jetzt konnte JUKS-Chef
Kurt Krauß (41, 2. von rechts) sie für
ein Konzert zur Wiedereröffnung gewinnen.
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Arne Kolarczyk Schenefeld
Das „Facelifting" ist nahezu abgeschlossen. Im
März hatten die Handwerker im Jugend- und Konununikationszentruin
Schenefeld (JUKS) Einzug gehalten. Monatelang war das Gebäude
am Osterbrooksweg geschlossen. Jetzt erstrahlt das JUKS
in neuem Glanz - und wartet zur Wiedereröffnung mit
einem echten Highlight auf: Am Sonnabend, 29. November,
treten die Hip-Hop-Stars „Fettes Brot" dort auf.
Das JUKS war einst Keimzelle von Dokter Renz, Schiffmeister
und König Boris. Von 20 Uhr an werden sie dahin zurückkehren,
wo alles anfing. Bereits im Juni, als für den Erweiterungsbau
Richtfest gefeiert wurde, hatten sie die Baustelle besucht.
Jetzt folgt das Konzert - erstmals mit einer Live-Band und
supported by Skunk funk. Karten für das einmalige Ereignis
gibt es zum Preis von zehn Euro an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
„Die drei sind dem JUKS sehr verbunden. Wir freuen
uns, dass sie ohne Gage in den neuen Räumen auftreten",
so JUKS-Chef Kurt Krauß (41). Lediglich die Produktionskosten
muss die Einrichtung übernehmen. Nach dem Umbau dürfen
750 Fans in die Veranstaltungshalle. Bei „Fettes Brot"
wird sie ausverkauft sein.
Die Verdreifachung der Zuschauerkapazität ist der Nachrüstung
des Brandschutzes zu verdanken. Jeder Bereich des Gebäudes
verfügt nun über eigene Zu- und Ausgänge
und sanitäre Anlagen. Damit können die verschiedenen
Einheiten jetzt auch separat genutzt werden. Krauß:
„Das gibt uns viel mehr Möglichkeiten. Wenn eine
Veranstaltung in der Halle stattfindet, kann beispielsweise
gleichzeitig die Töpferei genutzt werden."
Neben der Umgestaltung des Altbaus (884 Quadratmeter Geschossfläche)
entstand auf einer ungenutzten Garagenfläche ein Erweiterungsbau
(263 Quadratmeter). Dieser enthält zwei Seminarräume
und den Bürotrakt. Die bisherigen Büroräume
werden zum Medienzentrum, das sich am Holstenplatz befand
und aufgegeben wird. „Dadurch erhalten wir unter dem
Strich zwar nicht mehr Nutzfläche. Künftig befindet
sich aber alles in einem Gebäude", so der JUKS-Chef
weiter.
So sieht das JUKS nach dem umfangreichen „Facelifting"
aus. Rechts ist der Anbau zu erkennen, der zwei
Seminarräume und den neuen Bürotrakt enthält.
FOTOS: KOLARCZYK/STRUPPEK
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Zusätzliche Möglichkeiten ergeben sich im Garten.
Dieser wurde von einer seit Jahren vor sich hin gammelnden,
nicht mehr benötigten Schwimmhalle „befreit"
und steht nun bei schönem Wetter als weitere Veranstaltungsstätte
zur Verfügung.
677 000 Euro hat die Maßnahme gekostet-207 000 Euro
mehr als veranschlagt. Auch die Bauzeit hatte sich erheblich
verlängert. Spätestens zum Konzert von Fettes
Brot sollen alle Restarbeiten erledigt sein - inklusive
der Pflasterdecke für den Parkplatz, an der momentan
gearbeitet wird. Bereits seit einem Monat finden wieder
einige Veranstaltungen in dem Komplex statt.
NEUE RÄUME - ABER KEINE ANGEBOTE MEHR?
In den Umbau des JUKS hat die Stadt hohe Summen investiert.
Im Oktober übernahm sie vom Internationalen Bund (IB)
zudem die Trägerschaft inklusive der Mitarbeiter, gründete
dafür unter dem Namen „Gemeinnützige Gesellschaft
zur Kinder- und Jugendpflege, Bildungs-, Freizeit- und Kulturarbeit
(JuBiKu)" eine gemeinnützige GmbH. Ausgerechnet
jetzt soll jedoch das Budget der Einrichtung drastisch zusammengestrichen
werden.
75 000 Euro muss nach dem Willen von CDU, FDP und Schill-Partei
eingespart werden. JUKS-Chef Kurt Krauß verblieben
dann noch 267 300 Euro. „Das ist eine riesige Ohrfeige
für die hauptamtlichen Mitarbeiter und ein Schlag ins
Gesicht für unsere 35 Ehrenamtlichen", so der
41-Jährige. Sieben Jahre sei das JUKS Budget nicht
erhöht worden. Lohn- und Gehaltssteigerungen, den Ausgleich
der Inflationsrate: All das haben wir selbst aufgefangen
und so einen Konsolidierungsbeitrag geleistet."
Außerungen der CDU Fraktionschefin Karin Wiedemann,
wonach die Kürzung durch Einsparungen und Einnahmenverbesserungen
des JUKS aufgefangen und das Angebot in vollem Maße
aufrechterhalten werden könnte, seien „an Zynismus
nicht mehr zu überbieten". Krauß rechnet
vor: Ein derartiges Spardiktat bedeute den Wegfall von drei
der sechs pädagogischen Planstellen. Bereits jetzt
sind zwei Stellen vakant. Werde der Beschluss des Finanzausschusses
nicht korrigiert, könne die Arbeit nur stark eingeschränkt
fortgesetzt werden. „In Urlaubszeiten oder wenn jemand
krank wird, bleibt dann kaum noch was."
Der 41-Jährige erinnert daran, dass seine Einrichtung
in hohem Maße wirtschaftlich und ihre Sozialarbeit
weithin anerkannt sei. „Die Landeszuschüsse von
204 500 Euro, die wir für den Umbau erhalten haben,
sind zweckgebunden an unser Konzept. Fällt die sozialarbeiterische
Tätigkeit weg, müssen die Mittel zurückgezahlt
werden." (kol)
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