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Montag, 07. Oktober 2002
>> Schenfelder Tageblatt <<
Ein Lehrstück über das Anderssein
Kindertheater:
Ensemble „Kirschkern und Compes" begeistert Jungen
und Mädchen im JUKS
Woher komme ich, und warum bin ich anders? Mit dem Kinderstück
„Falscher Hase" war das Ensemble „Kirschkern
und Compes" im JUKS zu Gast.
Von Patricia Batlle
Schenefeld. Man sollte niemandem seine Kuscheldecke klauen.
Das kann böse ausgehen. Als Frau Hase achtlos das Lammfell
wegschmeißt, auf dem ein ausgesetztes Wolfsbaby in
ihrem Garten sitzt, das sie barmherzig aufnimmt, geht bereits
in der ersten Nacht der Ärger los.
Die kleine „Lisa", so wird der Welpe von Frau
Hase getauft, fiepst und jault sich die Seele aus dem Leib.
Bis die geplagte Pflegemutter das Fell zurück bringt.
Dass „Lisa" eigentlich „Griselda"
heißt und ein Wolf ist, weiß das Findelkind
nicht. Denn Hasen, so steht es im Nachschlagewerk „Tiere
der Wildnis", sind die Lieblingsspeise der Wölfe.
Daher schneidert die allein stehende Stiefmutter dem Findelbaby
ein Kostüm mit Löffelohren und Stummelschwanz
a la Meister Lampe.
Die Natur fordert ihr Recht
Doch die Natur ruft. Nach sechs Jahren Vegetarierdaseins
- Möhren, Möhren und nochmals Möhren - kann
die frisch eingeschulte „Lisa" kein Grün
mehr sehen. Stattdessen entdeckt der „falsche Hase"
die Wonnen des Fleischfressens, als er einen Käfer
verschlingt. Und nachts draußen zu schlafen, dabei
den Mond anzuheulen, ist auch ganz toll, stellt die Sechsjährige
fest. Das schlaue Kerlchen findet schnell heraus, was die
Hasenmutter ihr aus Angst verschweigt. „Lisa Hase"
will nun in die Wildnis, um ihre eigentliche Familie kennen
zu lernen. Doch vorher soll ihre Pflegemutti „Lisa"
als das akzeptieren, was sie eigentlich ist: ein Wolf.
Das knapp 50-minütige Stück „Falscher Hase"
(Bild und Regie: Marcel Weinand)
thematisiert wichtige Fragen für Kinder: Wie bin ich,
woher komme ich und worin unterscheiden wir uns von anderen?
Wie können so genannte Feinde miteinander auskommen?
Dabei ist die Komödie keine Sekunde lang trocken. Im
Gegenteil: Kleine Gesangseinlagen lockern den sensiblen
und unterhaltsamen Text auf, den das Ensemble selbst geschrieben
hat. Die Lieder, besonders das letzte „Auf in die
Wildnis" sorgen für den Ohrwurm-Effekt und fordern
dazu auf, über das Anderssein nachzudenken.
Wenn die ordentliche Frau. Hase aus Liebe erwägt, mit
Lisa zu den Wölfen in die Wildnis zu gehen, kann das
Fremde so furchtbar nicht sein. Dass eine echte Annäherung
zwischen den Schauspielerinnen Judith Compes und Sabine
Dahlhaus und Publikum gelungen ist, zeigte sich nicht nur
an den vielen aufgeregten Zwischenrufe der Kleinen. „War
das ein echter Käfer?", wollte beispielsweise
ein Besucher wissen. Einer der vielen, die sich nach dem
Stück schüchtern an den Bühnenrand herum
drückten, um einmal die Echtheit des Wolfskostüms
zu prüfen und am zotteligen Schwanz zu zupfen. Das
Ensemble zeigte auch hierbei, dass es siet vielen Jahren
erfolgreich zur Kindertheaterszene gehört. |
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