10. Februar 2009
>> Schenefelder Tageblatt <<
„Mit Sicherheit gibt es die Neuauflage"
Volle Hütte, großer Erfolg: Am Mitternachts-Basketball-Turnier von Blau-Weiß 96, der AWO-Sucht-beratungsstelle und der Polizei nahmen 90 Jugendliche teil. Ein Rekord. Die Veranstaltung soll eine Alterative zu Langeweile und dem Griff zur Flasche sein. VON KATY KRAUSE
Die Gewinner - Für das Siegerteam „Blau-Weiß De Luxe 2" und die fairste Mannschaft „S-Field-Player" gab es Basketbälle. Foto: Hans Korth
SCHENEFELD. Freitag, 21 Uhr. In der Laube eines Kleingartenvereins am Swatten Weg hat es sich eine Gruppe Jugendlicher gemütlich gemacht. Der Alkohol fließt - in Strömen. 22.30 Uhr: Ein angetretener 15-Jähriger will angeben. Er führt sein Messer vor und verletzt sich schwer.
Szenenwechsel. Um die gleiche Zeit herrschte am vergangenen Freitagabend Hochbetrieb in der Turnhalle, Achter de Weiden. 90 Jugendliche aller Altersgruppen und aller Schulformen dribbelten, warfen Körbe, kämpften um den Basketball. Zum zweiten Mal hatten Schenefelder Einrichtungen - darunter Blau-Weiß 96, JUKS, AWO-Suchtberatungsstelle, Jugendbeirat und die Polizei - zum Mitternachts-Basketball-Turnier eingeladen. Sinn der Veranstaltung: den Jugendlichen eine Alternative zu bieten, zu Langeweile und Drogen.
2008 machten 30 Jugendliche mit, diesmal waren es dreimal so viele. „Es wird mit Sicherheit eine Neuauflage geben", erklärte Silke Vogel von der AWO-Suchtberatung. Zwölf Mannschaften traten am Freitag gegeneinander an. Ob die „Deerns", die „Goethe-Allstars" oder die „Freesty-lers": Sie alle wurden von den vollen Rängen lauthals angefeuert. Nach fünf Minuten Spielzeit dröhnt ein schriller Ton durch die Halle. Wechsel der Mannschaften und kurze Verschnaufpause.
Zeit, sich draußen auf den Fluren einen Cocktail von den Mitgliedern des Jugendbeirates mixen zu lassen. „Ich bin sehr beeindruckt von dem großen Altersunterschied", erklärte Sebastian Landahl. Neben dem Stand des Jugendbeirates hatte sich Garsten Wegner positioniert. Der Polizeiverkehrslehrer aus Bad Segeberg arbeitet im Präventionsbereich. Zwei Rauschbrillen hatte er dabei. Sie sollten den Jugendlichen einen Eindruck davon vermitteln, wie sich Alkoholkonsum auf die Feinmotorik auswirkt. Zusammen mit Ulrike Kindler von der AWO-Gewaltprävention sprach er die Teilnehmer an, suchte Kontakt. Sehr viele hätten ihm heute erzählt, dass sie schon mal einen Vollrausch gehabt hätten. „Wir versuchen ihnen klar zu machen. Halt zu sagen", so Wegner.
22.40 Uhr. In der Sporthalle zeichnen sich die Sieger ab. Zur gleichen Zeit rauschen drei Peterwagen durch die Nacht. Ein Rettungssanitäter und ein Notarzt treffen im Swatten Weg ein. Für den 15-Jährigen endet dieser Abend im Altonaer Krankenhaus mit einer zehn Zentimeter langen Schnittwunde am Schienbein. |