14. Januar 2011
>> Schenefelder Tageblatt <<
„Auf dieser Insel wird mancher Streit geschlichtet"
Schlichtung statt Streit - das ist eine der Zielsetzungen, für die es an der Gemeinschaftsschule die neue pädagogische Insel gibt.
SCHENEFELD Wenn reden nicht helft, dann gibt es den Punchball. An dem schwarzen Sack kann man erstmal seine Wut austoben. Fußboden und Wände im Boxraum sind mit roten Matten gepolstert. Keiner soll verletzt werden oder sich verletzen.
Das ist eine der Zielsetzungen, für die es an der Gemeinschafts-schule die neue pädagogische Insel gibt. Ähnliches in klein gab es vorher bereits sowohl an der Grund wie auch an der Realschule. Die fortschreitende Vereinigung der beiden Schultypen hat es jetzt aber möglich gemacht, für die etwa 450 Schüler eine größere und schönere Insel zu schaffen.
Außer dem Punchballquartier als letzte Zuflucht gibt es einen Gruppenraum, ein Beratungszimmer für Einzelgespäche, ein Foyer mit Tresen und Hockern. Auch Kickern kann man hier. Man soll gern vorbeikommen. Das ist für Schulleiterin Ina Baumert und die beiden Sozialpädago ginnen Anja Mumme und Ines Urban Voraussetzung, um von hier aus die Lernatmosphäre an der Schule zu verbessern und problembelasteten Kindern und Jugendlichen zu helfen. Dann kann es manchmal sogar eine Belohnung sein, zur Insel geschickt zu werden.
Meistens ergibt sich der Aufenthalt in diesem Räumen allerdings aus Konfliktsituationen, deren Lösung in der Klasse den Unterricht zu sehr aufhalten würde, erläutern die Inselpädagoginnen. Dazu gehören Aggressionen, Unkonzentriertheit, Konflikte untereinander und mit Lehrern. Manche Schüler werden spontan zur Insel geschickt, weil im Klassenraum ein Problem offenbar geworden sei. Etwa 55 Schüler sind regelmäßig da.
Träger der „pädagogischen Insel“ ist das Jugend- und Kommunikationszentrum Schenefeld (JUKS). Diese Regelung gewährleiste die Vernetzung mit dem „Streetworker“ und dem Sozialpädagogen des soziokulturellen Zentrums Jörg Wilke, erläuterte dessen Chef Kurt Krauß. [olz] |