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September 2004
>> Pinneberger Zeitung <<
„Bitterböse Spitzen auf Harmonie"
Kabarettabend der Stadt mit Martin Herrmann / Abschluss-Feierlichkeiten
zum VHS-Jubiläüm
Disziplinierte Körperhaltung, bitterböse
Spitzen: Ein „kleines Highlight" präsentierte
die Stadt mit dem Auftritt von Martin Herrmann.
von Eike Pawelko
Schenefeld. Dünnlippig und bebrillt, die hohe Stirn
besorgt gefaltet, graumelierter Kurzhaarschnitt über
einer gewagten Kombination aus bordeauxrotem Jackett über
blau-changierendem Satinkragen - allein durch Mimik und
Bühnengarderobe untergrub Kabarettist Martin Herrmann
satirisch-gekonnt seine Autorität als selbsternannter
„Frauenflüsterer", als Experte in Beziehungsdingen.
Und dann die diszipliniert fast zwei Stunden lang durchgehaltene
Körpersprache: Die Storchbeine zusammenge-presst, ein
gelegentliches Wippen auf den schwarz beschuhten Zehenspitzen,
die Ellenbogen zumeist eng am Brustkorb, sparsam ruckelten
Kopf und Arme - Bühnenprofi Herrmann wirkte wie durch
ein unsichtbares Band an sich selbst gefesselt, strahlte
auf der Bühne des JUKS äußerlich den Sexappeal
eines Kleiderständers aus.
Ein gelungener Kunstgriff: Denn vor diesem ultratrocken-harmlosen
Hintergrund gerieten seine hintersinnigen Spitzen doppelt
böse. Ob er die Vorteile der Sommerzeit - eine zusätzliche
Stunde Feierabendsonne für alle - ad absur-dum führte
(„Stellen wir die Uhr doch zehn Stunden vor, dann
haben wir es zehn Stunden länger hell"), seinem
dank einer Überdosis Pfälzer Wein verschiedenen
Bandwurm Max eine musikalische Elegie widmete oder den Zölibat
durch den Kakao zog: Stets lieferte er die bitterböse
Häme in -spitzbübischer Verpackung ab.
Zum Abschluss der Festwoche anlässlich des 50-jährigen
Bestehens der Schenefelder Volkshochschule servierte die
Stadt ihren Bürgern mit den Worten von Bürgervorsteherin
Heike Mittelberger ein „kleines Highlight". Denn
Herrmann ist nicht irgendein Kabarettist: Seit 1991 räumte
er fast im Jahrestakt Satirepreise zwischen Münster
und München ab.
Glanzlichter setzte er dem Abend auf, wenn er zur Gitarre
griff, singend über „turbogei-le" Temposünder,
das Viag-ra-Elend oder seine Fehlversuche philosophierte,
sich doch noch ein Weib zu angeln. Auch hier das gleiche
Muster: Unterlegt von harmonischen, fingerfertig gezupften
Akkorden fanden abgefeimteste, mit süddeutsch rollendem
„R" gesäuselte Gemeinheiten ihren Weg in
die Ohren des Publikums.
Die Orginalität dieser Stücke, gepaart mit Herrmanns
hörenswertem Gitarrenspiel, wog die Schwachpunkte des
Programms durchaus auf. So mangelte es dem Heidelberger
mitunter an wirklich neuen, unerwarteten Pointen bei Themen,
die seine Branche bis zum Exzess durchgehechelt hat: Stehpinkler,
Vi-agra, Zölibat. Und was haben Maut-Debakel/ Sommerzeit
und Bandwurm mit dem Geschlechterfrust zu tun? Bei einem
Titel wie „Frauenflüsterer" wäre eine
tiefgehendere Untersuchung der (Ver-) Stimmungen zwischen
Männlein und Weiblein zu erwarten gewesen. Zumal Herrmanns
geschliffene Texte beweisen, dass er dazu sicher fähig
ist. |
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